Gran Canaria

Gran Canaria hielt im Februar 2013 hochsommerliche Temperaturen für uns bereit. Es hatte uns in den Südenosten nach Puerto de Mogán verschlagen. Wir wohnten hier selbstverpflegend in einer unglaublich günstigen, wenn auch entsprechend spartanischen Unterkunft am oberen Ende des hübschen Fischerdorfs. Reiseanlass war ein umso empfehlenswerterer Yoga-Workshop auf der Dachterrasse der kleinen „Pension Lumi“. Mit Blick auf Meer und Berge übten wir dort morgens und abends unsere Asanas.

Eine für Autos gesperrte Serpentinenstraße führt genau hier in die Höhen der kargen Landschaft, die bei näherer Betrachtung doch immer viel grüner ist als erwartet. Morgens erklimmen Jogger diesen Weg. Er wird zur hoch gelegenen Bergstraße – die mit ~ 9 km kürzeste, aber eben nur zu Fuß oder per Rad nutzbare Strecke in die benachbarte Bucht von Veneguera mit ihrem schwarzen kaum besuchten Strand, in den sich höchstens ein paar Ü60-Nacktwanderer verlaufen. Mit dem Auto ist man aber auch nicht schneller da. Zum einen, weil man den – wenn auch lohnenswerten – Umweg über Mogán nehmen muss, zum anderen – dies wiegt noch schwerer –, weil die Straße durchs Barranco ab Veneguera eine nur langsam befahrbare Schotterpiste ist. In Veneguera selbst ist ein riesiges Kaktusfeld zu bestaunen.

Einen Wagen (oder ein Rennrad und viel Kondition) braucht man, um zum Stausee Embalse de la Soria zu gelangen. Er liegt in friedlicher Stille inmitten der Berge nordöstlich von Mogán. In den 70er-Jahren lebten deutsche Hippies in den dunkelroten Felshöhlen ringsum. Manche von ihnen sind für immer auf Gran Canaria geblieben. Ein paar Kurven vor dem Stausee lohnt sich ein Stopp im Restaurant Casa Fernando allein wegen des frisch gemachten Papayasaftes, den wir hier leuchtend orange aus Kübelgläsern tranken. Die köstlichen Früchte, denen so viele gute Eigenschaften zugeschrieben werden, stammen aus dem fruchtbare Barranco de Agaete im Nordwesten.

Fast in der Mitte der Insel in Sichtweite des Roque Nublo (vielleicht auch Teneriffas, wenn nicht der Sandnebel Calima dazwischen kommt) liegt das Dorf Tejada terassenförmig an den Hängen eines alten Kraters. Viele Hausdächer sind mit antiken Haushaltsgeräten verziert. Hübsche Lokale, Bars und Geschäfte laden mit herrlicher Aussicht zum Verweilen, besonders schön, wenn in den ersten beiden Februarwochen die Mandelblüte gefeiert wird. Auch wegen der Karnevalsumzüge in Las Palmas ist der Februar ein interessanter Reisemonat.

Unsere Foto-Eindrücke von Gran Canaria gibt es hier …